"Die
armenische Frage ist für die Türkei sehr heikel", sagte der Vorsitzende
des Komitees für Außenpolitik und Verteidigung im türkischen Parlament,
Hasan Murat Mercan, bei einem Besuch in Israel. "Wir würden es
vorziehen, wenn diese Diskussion zu dieser Zeit im israelischen
Parlament nicht stattfände, weil sie den Beziehungen zwischen den
beiden Ländern schaden könnte." Mercan sprach mit zwei ranghohen
Mitarbeitern von Israels Premier Ehud Olmert, wie die Zeitung
"Ha´aretz" am Freitag meldet.
"Israel anerkennt
selbstverständlich die strategische Bedeutung seiner Beziehungen mit
der Türkei", entgegnete einer der Olmert-Berater, Joram Turbowicz, auf
die Bitte. "Doch es gibt Themen und parlamentarische Initiativen, die
nichts mit der Regierung zu tun haben. Als Regierung haben wir kein
Interesse, unsere Beziehungen mit der Türkei zu unterminieren." In der
Türkei darf das Vorgehen gegen die Armenier zur Zeit des Ersten
Weltkriegs offiziell nicht als "Völkermord" bezeichnet werden.