Der Zentralrat der Armenier in
Deutschland (ZAD) sieht in
dieser Erklärung eine erneute Bestätigung der jahrzehntelangen
Leugnungspolitik
der Türkei. Der Vorsitzende Azat Ordukhanyan: „Erdogan leugnet in
abscheulicher
Verachtung für die eineinhalb Millionen Ermordeten den Genozid von 1915
und
bedient sich zugleich derselben Mittel wie seine Vorgänger im
Osmanischen
Reich. Er droht damit, unsere Landsleute zu deportieren, er schafft in
seinem
Land ein Klima von Hass und Angst und bereitet damit ganz bewusst
Pogromstimmung vor. Was dann folgt, kennen wir aus der Geschichte." Der
ZAD
mahnt, diese Zeichen ernst zu nehmen. Er fordert die Bundesregierung und
die
Abgeordneten des Deutschen Bundestages erneut auf, die Signale aus
Ankara in
aller Schärfe zurück zu weisen und endlich ein klares Stoppsignal zu
setzen.
Nur wenn Bundesrepublik Deutschland und die internationale Gemeinschaft,
so der
ZAD-Vorsitzende, den türkischen Völkermord an den Armeniern eindeutig
und
unmissverständlich anerkennen, wird den türkischen Drohungen gegen die
christlichen Minderheiten im Lande der Boden entzogen. Ordukhanyan: „Es
rächt
sich nun, dass sich die deutsche Politik um eine klare
Positionsbestimmung in
dieser Frage gedrückt hat. Die türkische Regierung legt jetzt offenbar
jede
Zurückhaltung ab und nutzt die schwache und allzu kompromissbereite
Haltung des
Westens für ein gefährliches Spiel." Der ZAD hat erst vor drei Tagen
Bundeskanzlerin Merkel dringend aufgefordert, in Ankara Farbe zu zeigen,
nicht
länger um den Völkermord herum zu reden und die Drohungen gegen die
Armenier in
aller Entschiedenheit zu verurteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland
Frankfurt am Main
28.03.2010