NOCH FEHLT DER TÜRKEI DER MUT - Der ZAD begrüßt türkisch-armenische Annäherung

Der Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD) begrüßt erste Versuche einer von der Schweizer Diplomatie initiierten politischen Annäherung zwischen der Republik Armenien und der Türkei. Allerdings, so der ZAD in einer Erklärung vom 17. September 2009, kann es eine solche Annäherung nur ohne Vorbedingungen und mit Aufhebung der Blockade gegen der Republik Armenien geben. Der Vorsitzende Dr.Schawarsch Owassapian: „Wir werden die Ernsthaftigkeit der Gesprächsbereitschaft der türkischen Regierung auch daran messen, ob sie bereit ist, den Völkermord von 1915 endlich anzuerkennen. Eine von ihr geforderte Historikerkommission, die die Faktizität des Völkermords untersuchen soll, lehnen wir weiterhin strikt ab.

Der ZAD erkennt in den bisherigen Verhandlungsprotokollen neben positiven
Ansatzpunkte  für die Aufnahme voller
diplomatischer Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien  auch besorgniserregenden Klauseln und
Vorbedingungen die wir auf keinen Fall hinnehmen können.

Es ist offensichtlich dass die
Türkei neben der Infragestellung des Völkermordes auch die unvergänglichen
Ansprüche des Armenischen Volkes zunichte machen möchte. Die Türkei hat immer
wieder betont, sie werde keinen Massnahmen zustimmen, die die Rechte
Aserbaidjans schädigen was eine Verknüpfung des Berg Karabakh Konfliktes mit dem
Fortlauf der Verhandlungen gleichzusetzen ist.

Das Protokoll der
Gespräche zwischen Armenien und der Türkei, so der ZAD-Vorsitzende, könnte einen
Weg in eine bessere Zukunft weisen. Jedoch: „Es wäre es hochgradig bedauerlich,
wenn dieses Projekt an der historischen Feigheit der Türkei scheitern sollte,
sich ihrer Geschichte zu stellen, den Völkermord an den Armeniern anzuerkennen
und damit einen entscheidenden Grundstein für eine friedliche Koexistenz in
Europa und im Kaukasus zu legen."

Der Zentralrat der Armenier in
Deutschland fordert die Armenische Regierung auf, die vorgelegten Protokolle in
der Form nicht zu unterzeichen und damit die Rechte und Anwartschaften des
Armenischen Volkes für einen etwaigen kurzfristigen Scheinvorteil auf zu
geben.

Das armenische Volk hat das Anrecht ausführlichere und
transparentere Informationen über den Ablauf und Inhalt der besagten
historischen Verhandlungen von der armenischen Regierung zu erhalten.

In
der gegenwärtigen Situation betrachten wir die vorgelegten Protokolle in ihren
unverbesserten Fassungen als aüßerst gefährlich und damit als nicht
akzeptabel.

 

ZENTRALRAT DER ARMENIER IN DEUTSCHLAND

Der Vorstand

Frankfurt, 17.September 2009