Am Freitag 15. Mai 2009 ist Wolfgang Gust in Jerewan mit dem
"Preis des Präsidenten" für seine Verdienste um die Erforschung des
Völkermords an den Armeniern geehrt worden. Der Zentralrat der Armenier in
Deutschland (ZAD) gratuliert Gust ganz herzlich und wünscht ihm weiterhin Kraft
und Mut für seine unschätzbare Arbeit. Der Preis, den vor ihm nur drei andere
Nicht-Armenier und als einziger Deutscher bisher nur Edgar Hilsenrath bekommen
hat, ist mit 10.000 Dollar dotiert. Er wurde vom Hayastan-Fonds initiiert und
von den Brüdern Boghossian gesponsort.
In seiner kurzen englischen Ansprache zur Preisverleihung
hat Herr Gust folgendes zum Ausdruck gebracht:
„Herr Präsident, Exzellenzen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Freunde vom All-Armenian Fonds. Dies ist der größte Tag in meinem
beruflichen Leben und ich danke Ihnen für die Ehrung. Ich habe die deutschen
Dokumente zum Völkermord an den Armeniern studiert und kann behaupten, daß der
Plan zum Völkermord kein deutscher Plan war. Aber wir Deutsche haben damals
nichts unternommen, um den Völkermord abzuwenden oder seinen Verlauf zu
mildern, obwohl wir die Macht dazu gehabt hätten. Als Deutscher bin ich darüber
zutiefst beschämt und verneige mich in Ehrfurcht vor den armenischen Opfern
dieses Völkermords. Gott beschütze die Armenier."
Wolfgang Gust, der seit 2000 Ehrenmitglied des Zentralrats der Armenier in
Deutschland ist, war einer der Hauptredner auf unserer diesjährigen zentralen
Gedenkfeier zum 24. April. Seine bemerkenswerte Rede, für die sich die Zuhörer
stehend bedankten, ist auf dieser Webseite unter dem Stichwort
"Dokumente" nachzulesen. Er hält dort ein flammendes Plädoyer für
eine zentrale Gedenkstätte zum Völkermord vor dem Berliner Reichstagsgebäude.
Gust kündigt die baldige Veröffentlichung neuer Dokumente aus deutschen
Archiven an.