Das Verbrechen am armenischen Volk muss einen festen Stellenwert im
weltweiten kollektiven Gedächtnis als erster Genozid des 20.
Jahrhunderts erhalten.
Am 24. April 1915 veranlasste die jungtürkische Bewegung die
Verhaftung, Deportation und Ermordung armenischer Intellektueller und
leitete damit den Genozid an der Armeniern ein. In den Jahren 1915 und
1916 fielen rund 1,5 Million Armenierinnen und Armenier systematischen
Massakern und Deportationen des jungtürkischen Regimes zum Opfer.
Hunderttausende von Ihnen starben auf dem Todesmarsch durch die
syrische Wüste.
Der türkische Staat ist bis zum heutigen Tag nicht bereit, diese
traurige Erblast aufzuarbeiten. Erst gestern beorderte die Türkei ihren
Botschafter aus Kanada zurück als Reaktion auf die Teilnahme
kanadischer Minister an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des
Massenmordes an den Armenieren.
Umso größere internationale Beachtung und Unterstützung muss die zu
Beginn dieses Jahres eingebrachte Initiative einer Gruppe türkischer
Wissenschaftler, Schriftsteller und Publizisten finden. Sie können es
mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren, die Katastrophe, die über die
Armenier hereinbrach, zu leugnen und entschuldigen sich dafür. Das ist
ein erster Schritt in die richtige Richtung, der direkt aus Teilen der
türkischen Gesellschaft kommt.
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