Armenien bekommt Bahnanschluss über den Iran

Iran und Armenien haben den Bau einer Bahnlinie zwischen ihren Ländern vereinbart. Von der 470 Kilometer langen Strecke führen nur 60 Kilometer über iranisches Territorium und der Rest durch das armenische Bergland.

Die Kosten des Projektes seien noch nicht exakt abzuschätzen, so
Armeniens Verkehrsminister Gurgen Sarkasjan. Zunächst müsste vor allem
die Planung der notwendigen Tunnels abgeschlossen werden, die einen
Großteil der auf umgerechnet 1,0 bis 1,4 Mrd. Euro geschätzten Kosten
verschlingen werden.

Die Bahnstrecke soll die Verkehrsisolation
Armeniens aufbrechen: Sowohl zur Türkei als auch zu Aserbaidschan sind
wegen langjähriger Konflikte die Grenzen blockiert, Bahnanschluss
besteht nur nach Georgien.

Von dort gibt es wegen des
Abchasien-Konflikts aber keine Bahnverbindung nach Russland, das
Armeniens wichtigster Handelspartner ist. Der Verkehr muss deshalb vor
allem über die Schwarzmeer-Häfen abgewickelt werden.

Im Prinzip besteht eine Bahnlinie zwischen der armenischen Hauptstadt
Eriwan und dem iranischen Täbris durch das Tal des Arax-Flusses. Sie
führt aber durch die aserbaischanische Exklave Nachitschewan und ist
deshalb ebenfalls seit Beginn der 90er Jahre nicht benutzbar.

Russland sowie Banken aus dem asiatischen Raum zeigen nach armenischer
Darstellung Interesse, sich an der Finanzierung des Projekts zu
beteiligen.

http://www.aktuell.ru/russland/news/armenien_bekommt_bahnanschluss_ueber...