Erdogan instrumentalisiert Opfer der Brandkatastrophe

Der Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD) verurteilt aufs Schärfste die Münchner Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan zum Völkermord von 1915 an den Armeniern im osmanischen Reich.

Besonders
beunruhigend daran ist, dass Erdogan diese Aussagen, mit denen er den Genozid
zum wiederholten Male leugnet, gerade zu diesem Zeitpunkt in Deutschland macht:
So instrumentalisiert er die gemeinsame Trauer von Deutschen und Türken um die
Opfer der Brandkatastrophe von Ludwigshafen für ein durchsichtiges
innenpolitisches Manöver.

Unter dem
Eindruck dieser erschreckenden Äußerungen wiederholt der ZAD seine Kritik an
den Forderungen Erdogans, in Deutschland türkische Schulen und Universitäten zu
gründen und die Lehrer dafür aus Ankara zu entsenden. Offenbar soll die
Leugnungspolitik der Türkei auf diesem Weg nach Deutschland und darüber hinaus
nach Europa exportiert werden.

Der ZAD
appelliert an die türkischen Gemeinschaften in Deutschland, sich nicht nicht
für solche menschenverachtenden Aktionen vereinnahmen und missbrauchen zu
lassen. Türken und Armenier in Deutschland sollten vielmehr in Respekt und
Offenheit ihre gemeinsame Geschichte wahrnehmen und aus der Anerkennung des
Völkermords einen friedlichen Weg in die Zukunft suchen.

 

Zentralrat der
Armenier in Deutschland
Der
Vorstand

Frankfurt
am Main, 12.2.2008