Hrant Dink war Herausgeber der
Wochenzeitung „Agos". In Deutschland wurde er am 12. Mai 2006 mit dem
renommierten Henri-Nannen-Preis für seine Verdienste um die Pressefreiheit
ausgezeichnet. Hrant Dink ist Opfer eines gewaltbereiten Klimas in der Türkei
geworden, das aus der militanten Leugnung des Völkermords von 1915 durch
sämtliche türkischen Regierungen entstanden ist. Sein Tod ist bis heute nicht
wirklich aufgeklärt, ebenso wenig wie die späteren Morde an Christen im Lande.
Die türkische Weigerung, die eigene Geschichte anzuerkennen, die dunklen Seiten
der eigenen Geschichte anzunehmen und aufzuarbeiten, führt zu Gewalt und
Aggression, die bis heute immer wieder Opfer fordern. Der ZAD appelliert in
diesem Zusammenhang vor allem an die zuständigen Politiker der EU, im Rahmen
der Beitrittsverhandlungen auf eine ersatzlose Streichung des verhängnisvollen
§ 301 (Beleidigung des Türkentums) hinzuwirken, der im eklatanten Widerspruch
zu unserer europäischen Werteordnung steht.
Zentralrat der
Armenier in Deutschland
Der
Vorstand
Frankfurt
am Main, 11.01.2008