Nach dem Ende des Spiels zeigte der türkische Spieler Merih Demiral den Wolfsgruß, ein Zeichen der ultranationalistischen und rechtsextremen Grauen Wölfe. Diese Organisation ist in der Geschichte für zahlreiche Verbrechen an Minderheiten wie Armenierinnen und Armeniern, Alevitinnen und Aleviten, Jüdinnen und Juden sowie anderen Minderheiten in der Türkei verantwortlich. In Deutschland sind die Grauen Wölfe in über 300 Vereinen organisiert und mit etwa 20.000 Mitgliedern die größte rechtsextreme Organisation.
„Wir sind schockiert darüber, dass ein solches Zeichen des Hasses und der Gewalt auf einer internationalen Bühne in Deutschland gezeigt wird, ohne dass es Konsequenzen seitens der politischen Entscheidungsträger gibt“, erklärt Jonathan Spangenberg, Vorsitzender des ZAD. „Die Grauen Wölfe stehen für eine Ideologie, die mit Demokratie und Menschenrechten unvereinbar ist und in der Vergangenheit zu unermesslichem Leid geführt hat. Wir fordern, ähnlich wie in Österreich und Frankreich, ein sofortiges Verbot des Wolfsgrußes. Darüber hinaus fordern wir die Bekämpfung der rechtsextremen Grauen Wölfe, die in hunderten Vereinen in Deutschland ungehindert ihre Ideologie des Hasses verbreiten.“
Der ZAD fordert auch tiefgreifendere Maßnahmen, darunter die Auseinandersetzung mit dem armenischen Völkermord in Schulen und ein Verbot der Leugnung desselben. „Die Leugnung dieses historischen Verbrechens führt nicht nur zur Verhöhnung der Opfer und ihrer Nachfahren, sondern fördert auch die ideologische Basis der Grauen Wölfe“, betont Spangenberg. „Nur durch umfassende Aufklärung und klare gesetzliche Maßnahmen können wir langfristig für Sensibilisierung und die Bekämpfung von rechtsextremem Gedankengut sorgen.“