Nachdem Aserbaidschan die Republik Arzach/Berg Karabach monatelang unter Blockade hielt und die Menschen vor eine humanitäre Katastrophe setzte, haben die aserbaidschanischen Truppen am vergangenen Dienstag, dem 19. September, die Republik Arzach angegriffen und diese unter ihre militärische Kontrolle gebracht. Mehrere Menschen wurden getötet, verletzt und in Gefangenschaft genommen. Menschen werden gewaltsam gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Sie fürchten Gewalt und Verfolgung, haben die Videos von Enthauptungen und Folter von 2020 noch präsent. Der daraus folgende Exodus der Armenier aus Arzach/Berg Karabach hält an. In der Angst um ihr Leben fliehen sie nach Armenien und suchen dort Schutz. Laut den Angaben der armenischen Regierung sind bisher mehr als 77.000 Menschen in Armenien angekommen.
Während den letzten Monaten hat die Weltgemeinschaft schweigend zugeschaut. Keine konkreten Schritte wurden unternommen, um das Schlimmste zu verhindern. Die Bilder aus Arzach und Armenien sind ein Beweis dafür, dass die Weltgemeinschaft versagt hat. Und die EU bevorzugte, das Gas von ihrem „verlässlichen Partner“, den Diktator Alijew, nicht aufs Spiel zu setzen.
Was nun dringend notwendig ist, um eine weitere humanitäre Katastrophe zu verhindern, ist, wie auch von Bundesaußenministerin Baerbock gefordert, die dringende Entsendung einer Beobachtermission vor Ort, damit das aserbaidschanische Regime in Abwesenheit der Weltöffentlichkeit sich nicht ermächtigt fühlt, weiteres Kriegsverbrechen zu begehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Vorstand
Zentralrat der Armenier in Deutschland e.V.
Frankfurt am Main, 29.09.2023