Gedenkvortrag: Prof. Dr. Elke Hartmann
Der Völkermord an den Armeniern in vierter Generation
Am 24. April begehen wir den inzwischen 107. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich. Auf der einen Seite steht die Mahnung, nie zu vergessen, und diese Mahnung ist angesichts der immer noch anhaltenden Leugnung und dadurch Fortsetzung des Genozids seitens der Türkischen Republik umso dringlicher. Auf der anderen Seite verblasst mit jedem Generationenwechsel die Unmittelbarkeit der Erinnerung. Der Vortrag zeichnet nach, wie sich Erinnerung und Gedenken in den armenischen Generationen seit dem Völkermord entwickelt und verändert haben, unter welchen Bedingungen sie standen, welche Formen sie annahmen und welchen Bedürfnissen sie folgten.
Prof. Dr. Elke Hartmann, geboren 1969 in Bonn, ist Historikerin, Islamwissenschaftlerin und Osmanistin. Seit 2010 leitet sie mit Vahé Tachjian das Projekt houshamadyan.org zur Alltagsgeschichte der Armenier im Osmanischen Reich. 2016 gründete sie mit Balint Kovacs den Lehrstuhl für Armenische Studien an der Katholischen Universität Budapest. 2021 wurde sie auf die Professur für Turkologie an die Freie Universität Berlin berufen und leitet dort das Institut für Osmanistik und Turkologie.
Musikalische Umrahmung: Hratschya Gargaloyan - Klavier
In Griechenland geboren, begann er mit 7 Jahren Klavier zu spielen. Später zog er mit der Familie nach Zypern, wo er bereits im Kindesalter zahlreiche Preise gewann. 2008 kam er nach Berlin und studierte im Rahmen der musikalischen Hochbegabtenförderung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler. Hratschya Gargaloyan ist mehrfacher Preisträger bei "Jugend musiziert". Im Kammermusiksaal der Philharmonie wie im Konzerthaus und in der Staatsoper konnte er als junger Pianist Konzerterfahrung sammeln. In Meisterkursen vertiefte er seine musikalische Ausbildung. Er studiert Korrepetition an der Hochschule für Musik Hanns Eisler.