Der ZAD-Vorsitzende Schawarsch Owassapian: „Die gegen die Sicherheit Armeniens gerichtete Aggression muss sofort beendet werden. Die Vereinten Nationen sind hier in der Pflicht. Wir erwarten auch vom deutschen Aussenminister, entsprechende Schritt zur De-Eskalation einzuleiten und auf den Nato-Verbündeten Türkei einzuwirken, seinen Einfluss auf Aserbaidschan zu nutzen statt selbst noch propagandistisch Öl ins Feuer zu gießen.“
Seit vergangenem Sonntag dauern die Gefechte im Grenzgebiet mit Toten und Verletzen auf beiden Seiten an. Es besteht große Sorge, dass sich der Konflikt zu einem regionalen Krieg mit unübersehbaren Folgen zuspitzen könnte. Hintergrund der akuten Situation ist nach Einschätzung des ZAD der seit Jahren anhaltende Konflikt beider Länder um die Region Berg-Karabach. Diese alte armenische Provinz, seit Stalins Zeiten Aserbaidschan zugeschlagen, hatte sich in einem verlustreichen Befreiungskrieg 1991 für selbstständig erklärt. Aserbaidschan hat seither immer wieder gedroht, die Republik Berg-Karabach notfalls mit militärischer Gewalt zurückzuerobern.
Owassapian: „Baku setzt schon lange immer wieder militärische Nadelstiche, jetzt geht es offenbar darum, die Verteidigungsbereitschaft Armeniens zu testen. Das ist brandgefährlich.“ Der ZAD-Vorsitzende weist darauf hin, dass Berg-Karabach von Armeniern bewohnt wird und dass Armenien selbstverständlich eine Verpflichtung habe, die Menschen dort vor Vernichtung und Vertreibung zu schützen. Wie akut die Gefahr ist, sieht der ZAD auch belegt in der Tatsache, dass Hunderte Demonstranten bei anti-armenischen Protesten in Baku auf die Straße gegangen und Krieg gegen Armenien gefordert haben.