Das Massaker von Sumgait war der Beginn des offenen Staatsterrors Aserbaidschans gegen Armenien in Berg-Karabach, kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion. Es folgten weitere Verbrechen an der armenischen Bevölkerung in Kirowabad (November 1988) und Baku (Januar 1990).
Die Eskalationspolitik Aserbaidschans führte letztlich 1992 zu dem von ihr initiierten Krieg gegen Berg-Karabach mit einer verheerenden Bilanz. Wir gedenken der unschuldigen Opfer beider Seiten, denn jeder Tote bringt mehr Haß und macht die langersehnte Aussöhnung noch komplizierter.
„Die Vernichtungsstrategie Aserbaidschans und ihrer Schutzmacht Türkei erweckte bei den Armeniern die Erinnerung an den Osmanischen Völkermord an den Armeniern 1915 und nicht zuletzt an die aserbaidschanischen Pogrome von Schuscha, 1920 mit 30.000 unschuldigen Opfer .“ so Dr. Schawarsch Owassapian, 1.Vorsitzender des ZAD. Seit dem 1994 von Russland vermittelten Waffenstillstandsabkommen hat Aserbaidschan systematisch seine Militarisierungspolitik vorangetrieben.
Die über Jahre hindurch geübte Drohgebärden des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev wurden am 2.April 2016 durch eine groß angelegte Militäroffensive gegen die Republik Berg-Karabach in Taten umgesetzt mit zahlreichen Opfern und Gräueltaten. Der Zentralrat der Armenier in Deutschland ist der festen Überzeugung, daß eine dauerhafte Lösung des Berg-Karabach-Konfliktes nur auf friedlichen Wege gefunden werden kann.
Die OSZE-Minsker Gruppe ist das geeignete Gremium dafür. Es müssen neue Formen der Konfliktbewältigung und Konfliktlösung erdacht werden. Wir appellieren auch an die Bundesregierung, sich aktiver für einen dauerhaften Frieden einzusetzen. Eine friedliche Lösung des Berg-Karabach-Konfliktes löst nicht nur positive sozio-ökonomische Impulse in der Region aus sondern steigert auch die Stabilität im Südkaukasus, etwas was für Deutschland und Europa insgesamt vom großem Interesse wäre.
Zentralrat der Armenier in Deutschland
Der Vorstand
Frankfurt am Main, 26.02.2018