Der ZAD-Vorsitzenden Schawarsch Owassapian: „Wir Armenier teilen mit dem jüdischen Volk die Erfahrung, Opfer eines Völkermords geworden zu sein. Wir gedenken mit großem Respekt der über 6 Millionen Opfer der Shoah. Wir warten seit vielen Jahren darauf, dass auch Israel unseren 1,5 Millionen Opfern diesen Respekt entgegenbringt.“
Owassapian erinnert daran, dass der Genozid an den Armeniern dem nationalsozialistischen Deutschland als Beispiel für den geplanten Massenmord an den Juden galt. Und er erinnert daran, dass Raphael Lemkin, als er 1947 für die UNO den Gesetzentwurf zur Bestrafung von Völkermord formulierte, sich dabei ausdrücklich auf den Holocaust an den Juden und den Völkermord an den Armeniern bezog. Es sei zu vermuten, so der ZAD-Vorsitzende, dass die Knesset die Anerkennung aus Rücksicht auf türkische Befindlichkeiten abgelehnt habe. Auch wenn man Verständnis für die sehr fragile politische Gegenwart im Nahen Osten haben müsse, stelle sich doch immer die Frage nach der historischen und moralischen Dimension einer Entscheidung, mit der politische Opportunität die Anerkennung und Verurteilung eines Völkermords überfrachte.
Ausdrücklich begrüßt der ZAD, dass zeitgleich mit der Entscheidung in Israel das niederländische Parlament den Genozid von 1915 anerkannt hat.