Berg-Karabach, das sich 1991 unabhängig erklärt hat, wird zu weit über 90 Prozent von Armeniern bewohnt, international ist das Land bis heute nicht anerkannt. Darin dürfte, so der ZAD, der Grund liegen, dass Aserbaidschan immer wieder versucht, militärisch Boden zu gewinnen, ohne dass dies zu Sanktionen oder anderen Konsequenzen des Westens führt: Öl und Gas sind offenbar gute Schmierstoffe für dieses Verhalten. Der jüngste Angriff Bakus auf Berg-Karabach hat drei junge Soldaten das Leben gekostet, die Zahl der Verletzten ist unbekannt. Berg-Karabach, oder Arzach, wie die Armenier sagen, war historisch eine Provinz Armeniens, die vom sowjetischen Diktator Stalin an Aserbaidschan angegliedert wurde.
Seit der Unabhängigkeit hat das Land im regionalen Vergleich einen hohen Grad an Staatlichkeit aufgebaut und ist damit ein wichtiger Baustein für die Sicherheit im Südkaukasus. Für Europa, so der ZAD-Vorsitzende Schawarsch Owassapian, sollte es eine herausragende Verpflichtung sein, im Einklang mit den eigenen Werten zu Frieden und Wohlstand an seinem östlichen Rand beizutragen. „Wir trauern um die Opfer dieser Aggression“, so Owassapian, „aber wir fordern auch, aus solchen Vorfällen, die sich regelmäßig wiederholen, die notwendigen Lehren zu ziehen: Arzach braucht dauerhaften Frieden und endlich internationale Anerkennung.“