Spätestens seit dem Beginn des syrischen Bürgerkrieges zeichnet die Politik der Türkei erneut eine lange Blutspur durch die Region. Nicht mehr bestreitbare Kooperationen und Handelsbeziehungen zum IS sind Teil der türkischen Außenpolitik, welche in der auf Hass und Menschenfeindlichkeit aufbauenden Innenpolitik ihre Ergänzung findet.
Die EU sieht, unter Missachtung eigener Wertestandards, über die staatlich veranlasste Volksverhetzung, die Menschenrechtsverletzungen, Verhaftungen und Auftragsmorde an Kurden, Aleviten und Christen der Türkei ebenso hinweg, wie über die Anbindung zum IS – Terrorismus und das damit einhergehende Gefährdungspotential zulasten Europas.
Gleichwohl die AKP – Regierung als einer der größten Mitverursacher der europäischen Flüchtlingskrise gilt, wird sie, aufgrund der unglücklichen, europäischen Innenpolitik zum Entscheider über die Ordnung von Staaten und die Sicherheit von Menschen, denen gegenüber sie grundsätzlich feindlich gesinnt ist. Die wohlwollende Behandlung des EU-Beitrittsgesuchs steht in eklatantem Widerspruch zur Radikalisierung und Islamisierung der Türkei.
„Die Minderheiten der Türkei, im Besonderen die Armenier, waren schon immer die ersten Opfer des türkischen Islam und des Türkentums“, erklärt Jaklin Chatschadorian, die Vorsitzende des ZAD, und hofft auf eine, von Deutschland und Frankreich initiierte Kurskorrektur, die Menschenleben retten kann, in Europa ebenso wie in der Türkei.
Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V.
Frankfurt am Main, 02.12.2015