Trauer um den Papst der Kopten

Sehr geehrte Damen und Herren, zum Tode Ihres Papstes Anba Schenuda III unser herzliches Beileid. Die Koptische Kirche hat einen geistigen Führer verloren, der die spirituelle Kraft des Glaubens gegen alle Widerstände gestellt und den Menschen Mut und Zuversicht gegeben hat. Ihre Gemeindemitglieder in Deutschland sollen wissen, dass wir in ihrer Trauer bei ihnen sind.

Die Koptische Kirche gehört wie die Armenische Kirche zu den ältesten christlichen Kirchen der Welt. Wir fühlen uns Ihnen verbunden in der altorientalischen Orthodoxie, aber wir fühlen uns Ihnen auch verbunden in einer über zwei Jahrtausende währenden historischen Gemeinsamkeit. Schon in vorchristlicher Zeit haben Armenier Tür an Tür mit den Kopten in Ägypten und in ganzem Orient gelebt. Bereits im 10. Jahrhundert gründeten unsere Vorfahren erste kirchliche Stiftungen in Ägypten und bauten die ersten armenischen Kirchen, die in enger Zusammenarbeit mit den koptischen Kirchen standen.
Zahlreiche armenische Intellektuelle und Politiker wie Vahan Thekeyan, Yervand Otyan, Vahan Navasardian, Aleksander Sarukhan, Arshak Alpoyajyan, Boghos Bey Yusufian, Nubar Pasha Nubarian, Boghos Nubar Pasha Nubarian und viele andere haben in Ägypten gewirkt und Freundschaft mit den Kopten und ihre Kirche gepflegt.
 
Ihre Kirche durchlebt gerade eine Zeit des radikalen politischen Umbruchs in Ägypten. Die Gläubigen fürchten um ihre Sicherheit und bangen um ihre Zukunft. Auch wir Armenier haben im Laufe unserer Geschichte immer wieder kämpfen müssen für unseren Glauben – und um unser Leben. Wir versichern Sie unserer Solidarität. Sie leben wie wir in der Diaspora, auch das verbindet uns.
 
Der Zentralrat der Armenier wünscht Ihnen, dass Sie in Ihrer Trauer die Kraft finden, die Zukunft zu gestalten und ein friedliches Zusammenleben in Ihrer Gemeinschaft und darüber hinaus zu bewahren. Zum Segen der Menschen.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Azat Ordukhanyan
 
Vorsitzender des Zentralrats der Armenier in Deutschland
 
21.03.2012