Wir fordern von der Stadt Bochum und von der nordrhein-westfälischen Landesregierung – ebenso wie wir dies von der Bundesregierung verlangen -, dass sie endlich den türkischen Völkermord an den Armeniern anerkennen. Nur so kann auf Dauer verhindert werden, dass Leugner weiterhin zündeln können und dafür womöglich noch auf dem roten Teppich geehrt werden.“
Für den ZAD gilt der Umgang mit dem Völkermord von 1915, in den Deutschland auf vielerlei Weise involviert war, als Barometer der politischen Moral im Lande: „Der Gesichtsverlust Erdogans sowie die Blamage des Preisstifters und des verhinderten Laudators Gerhard Schröder werfen ein klares Schlaglicht auf den Wirklichkeitsverlust der beteiligten Personen. Die Politik muss jetzt Verantwortung übernehmen.“
Der Protest von Armeniern, Assyrier, Kurden, Aleviten und anderen Migrantenorganisationen gegen die Verleihung des Bochumer Steiger Award an den türkischen Ministerpräsidenten war nach Einschätzung des ZAD ein großer Erfolg: Erdogan hat seine Teilnahme abgesagt, der Stifter des Preises hat daraufhin entschieden, den Preis in der Kategorie „Europa“ ganz zurückzuziehen und diese Kategorie ersatzlos zu streichen.
Ordukhanyan: „Wir haben gezeigt, dass wir gemeinsam mit anderen Verbänden stark sein können. Das war ein deutliches Signal an die Politik, und wir werden noch viele solcher Signale aussenden.“ Bisher wird, so der ZAD, in der deutschen Politik immer nur die offizielle Position Ankaras als Stimme der Migranten aus der Türkei wahrgenommen:
„Das hat sich geändert. Ein für allemal.“
Mit freundlichen Grüßen
Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland
Frankfurt am Main
17.03.2012