Sie waren damit einem Auslieferungsersuchen türkischer Justizbehörden nachgekommen. Zwar ist Akhanli seit Sonntag weder auf freiem Fuß, darf aber Spanien nicht verlassen und muss sich wöchentlich bei er Polizei melden. Der ZAD zeigt sich entsetzt darüber, dass die türkische Politik offenbar mit Erfolg Einfluss zu nehmen versucht auf die europäische Justiz. „Hände weg von Dogan Akhanli“, so der ZAD-Vorsitzende Schawarsch Owassapian, „wir fordern die volle Bewegungsfreiheit für diesen Künstler, der immer wieder mit großer Beharrlichkeit den türkischen Völkermord an den Armeniern thematisiert und offenbar deswegen erneut ins Visier der Häscher vom Bosporus geraten geraten ist.“
Dogan Akhanli saß bereits 1975 monatelang in türkischer Untersuchungshaft, weil er am Kiosk eine linke Zeitschrift gekauft hatte, 1985 bis 1987 kam er für zweieinhalb Jahre als politischer Häftling in das Militärgefängnis von Istanbul. Drei Jahre später ging er nach Deutschland ins politische Exil, wurde 1998 von der Türkei ausgebürgert und besitzt seither die deutsche Staatsangehörigkeit.