Artsakh in Genozidgefahr: Deutschland muss seine Beziehung zu Aserbaidschan überdenken

Zentralrat der Armenier in Deutschland appelliert an deutsche Politik, Beziehungen zu Aserbaidschan angesichts der humanitären Krise kritisch zu überdenken.

Der Zentralrat der Armenier in Deutschland ruft die deutsche Politik dazu auf, in Anbetracht der fortlaufenden humanitären Katastrophe durch die seit mehr als 250 Tagen anhaltende Blockade von Artsakh eine gründliche Prüfung der Zusammenarbeit mit Aserbaidschan vorzunehmen. Das Lemkin-Institut für Völkermordprävention hat auf die besorgniserregende Situation aufmerksam gemacht, in der armenische Zivilisten Hunger leiden und keinen Zugang zu dringend benötigter medizinischer Versorgung haben:
https://www.lemkininstitute.com/active-genocide-alert-1/active-genocide-...

Der tragische Tod von K. Hovhannisyan, 40 Jahre alt, am 15. August 2023 aufgrund von Unterernährung, verdeutlicht auf tragische Weise die schwerwiegenden Folgen der aserbaidschanischen Blockade von Artsakh. Berichte sowohl des Gerichtsmediziners als auch des medizinischen Untersuchungsbeamten der Republik Artsakh liefern überzeugende Belege dafür, dass die Blockade unmittelbar für die zunehmende Unterernährung, Fehlgeburten und schwere medizinische Komplikationen verantwortlich ist.

Der Zentralrat der Armenier in Deutschland betont nachdrücklich, dass diese Blockade vorsätzlich völkermörderische Absichten verfolgt, die darauf abzielen, die armenische Bevölkerung von Artsakh durch gezielte Maßnahmen wie Massenvertreibung und Massenunterernährung zu dezimieren. Die Äußerungen und Handlungen von Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev untermauern diese besorgniserregenden Bedenken. Seine Äußerungen und Politik haben zu einem äußerst beunruhigenden Verlust von Menschenleben und zur Verschlechterung des Wohlergehens armenischer Zivilisten geführt.

In dieser entscheidenden Zeit bittet der Zentralrat der Armenier in Deutschland die deutsche Politik eindringlich, ihre Haltung zu überdenken und die bisherige Vorgehensweise mit Aserbaidschan kritisch zu hinterfragen. Unter diesen prekären Umständen den Status quo aufrechtzuerhalten, ist nicht mehr vertretbar. Unschuldige Leben stehen auf dem Spiel, und die Gefahr eines schwerwiegenden Völkermordverbrechens darf nicht ignoriert werden.

Wir appellieren an die deutsche Politik, die Dringlichkeit der Situation zu erkennen und umgehend konkrete Schritte zur Bewältigung dieser Krise zu unternehmen. Es liegt in der gemeinsamen Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, rasch und entschieden zu handeln, um weiteren Verlust von Leben und unermessliches Leid in Artsakh zu verhindern.