Der Zentralrat der Armenier (ZAD) beklagt, dass beide Länder internationales Recht eklatant verletzt haben: „Es ist unerträglich, dass das Regime in Baku den Mörder Ramil Safarow unverzüglich nach seiner Auslieferung begnadigt hat und ihn nun als Helden feiern lässt. Ebenso unerträglich ist aber auch, dass Budapest die Auslieferung zugelassen hat, obwohl jedermann hätte wissen müssen, wie schamlos Aserbaidschan alle Zusagen verletzen würde, den Gefangenen in seiner Heimat den Rest seiner Strafe absitzen zu lassen.“
Safarow hatte im Jahre 2004 in Ungarn an einem Nato-Programm „Partnerschaft für den Frieden“ teilgenommen. Mit einem Beil bewaffnet hat er dort den armenischen Leutnant Gurgen Margaryan, ebenso Teilnehmer dieses Programms, im Schlaf abgeschlachtet. Es war ein Mord aus ethnischen Gründen, in Aserbaidschan wurde der Mörder als Nationalheld gefeiert.
Der ZAD begrüßt, dass die Republik Armenien die diplomatischen Beziehungen zu Ungarn eingefroren hat. Der Vorsitzende Azat Ordukhanyan: „Ein solcher Komplott kann nicht geduldet werden und muss internationale Konsequenzen nach sich ziehen. Ein solches Rechtsverständnis, wie es Ungarn hier demonstriert hat, ist mit den Grundwerten der Europäischen Union nicht vereinbar.“
Der ZAD kündigt für den 8. September Demonstrationen vor den diplomatischen Vertretungen Ungarns in Deutschland an. International hat die Entscheidung Ungarns, Safarow an Baku zu überstellen und damit in die Freiheit zu entlassen, erhebliche Unruhe ausgelöst, auch der amerikanischen Präsident Barack Obama äußerte sich sehr besorgt.
Hochachtungsvoll
Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland
Frankfurt am Main
01.09.2012