Comeback der Atomenergie - IAEA-Konferenz

Elf Staaten führen im Rahmen der IAEA gemeinsame Machbarkeitsstudien durch: Argentinien, Armenien, Brasilien, China, Frankreich, Indien, Japan, Kanada, Russland, Südkorea und die Ukraine.

Die Atomenergie im 21. Jahrhundert" lautet das Thema
einer internationalen Konferenz, die am heutigen Montag in Peking
beginnt. Einberufen wurde sie von der Internationalen
Atomenergie-Organisation (IAEA) mit Sitz in Wien, Generaldirektor
Mohamed El-Baradei leitet das Treffen. Mitveranstalter ist die
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Die während drei Tagen in der chinesischen Hauptstadt versammelten 400
Vertreter von 65 Staaten, darunter 30 Minister, wollen über "die Rolle
der Kernkraft bei der Erzeugung von sauberer und nachhaltiger Energie
für die nationale und regionale Entwicklung" beraten.

Die Anhänger der Atomenergie spüren starken Aufwind. Die IAEO
verhandele derzeit mit 50 bis 60 Staaten über den Bau von AKW, sagte
der Leiter der Planungsabteilung der Wiener Behörde, Hans-Holger
Rogner, in einem Interview. Die Zahl der Länder, die AKW bauen wollen,
habe sich in vier Jahren verdoppelt. "Das ist ein Zeichen, wohin die
Reise geht", sagte Rogner. Es sei mit einem Boom der Kernenergie zu
rechnen. Die IAEA will dabei auf "innovative Atomenergiesysteme"
setzen, denen nicht mehr die Risiken der bisherigen Reaktorgenerationen
anhaften.

Elf Staaten führen im Rahmen der IAEA gemeinsame Machbarkeitsstudien
durch: Argentinien, Armenien, Brasilien, China, Frankreich, Indien,
Japan, Kanada, Russland, Südkorea und die Ukraine. Leiter dieser INPRO
genannten Studiengruppe ist der Russe Jurij Sokolow. Die wichtigsten
Kriterien für die Entwicklung neuer Systeme sind laut Sokolow ihre
Sicherheit, ihre Umweltverträglichkeit, ihre Wirtschaftlichkeit, die
Behandlung der nuklearen Abfälle und die Garantie, dass kein
Spaltmaterial zur Herstellung von Atomwaffen abgezweigt werden kann.

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